Cees Noteboom: Träume
unwahr, weil niemand sie sieht,
außer dem einsamen Träumer.
Auch im Schlaf schlägt dem Träumer das Herz,
seine Augen schreiben den Traum, er ist jetzt
und nicht in der Welt. Er schläft diesseits und jenseits der Zeit.
Die Seele hat zwei Augen, das träumt er.
Das eine schaut auf die Stunden, das andere schaut hindurch,
bis dort, wo die Dauer nie aufhört,
das Sehen im Schauen vergeht.
(Gedichte, Frankfurt am Main [Suhrkamp] 1992)