Plagiarism is not my cup of tea.
But sometimes you can't come along without it...
TE DE ALIIS QUAM ALIOS DE TE SUAVIUST FIERI DOCTOS
(Dordalus in The Persian by T. Maccius Plautus)
Seine letzte Sinfonie verstehe ich als ein Psychodrama, in dem Bruckner mit den Mitteln der Tonkunst über sich und über die Schranken und Anfechtungen seines Erdenlebens hinauswächst, dem "lieben Gott" entgegen, dem er dieses Werk gewidmet hat. Im Mystischen, Apokalyptischen und Apotheotischen dieser Musik manifestiert sich Bruckners Spiritualität, die eine Angelegenheit zwischen ihm und seinem "lieben Gott" ist und mich deshalb anrührt und erschüttert. Eine bewusst global-humanistische Programmatik etwa im Sinne Beethovens oder auch Wagners und Mahlers dürfte Bruckners Sache nicht gewesen sein. Dennoch halte ich es für legitim und naheliegend, die Musik dieses unvollendeten Finales als ein Modell für die Dramatik des per aspera ad astra zu nehmen und mit analogen außermusikalischen Prozessen zu assoziieren. Gerade in dem vierten Teil seiner Serie "Our World" ist Brendan (IrishClaudius) diese Assoziation oder Transposition besonders sensibel und daher plausibel gelungen. Die eineinhalbminütige Coda hat er vermutlich weggelassen, weil sie nicht zu dem Motto seiner Verbildlichung ("The Nemesis we must avoid") passt. Bei Bruckner bricht zum Schluss nach einem Neapolitanischen Sextakkord, der an ein Schwarzes Loch gemahnt, und einer düsteren Generalpause die chaotische Wolkendecke auf, und alles klärt sich in der Allmacht der göttlichen Strahlen auf. Das ist allerdings eine religiöse Erlösungsbotschaft, die kaum zu der ökologischen, globalpolitischen Inszenierung "Our World" Brendans zu passen scheint.
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Seine letzte Sinfonie verstehe ich als ein Psychodrama, in dem Bruckner mit den Mitteln der Tonkunst über sich und über die Schranken und Anfechtungen seines Erdenlebens hinauswächst, dem "lieben Gott" entgegen, dem er dieses Werk gewidmet hat. Im Mystischen, Apokalyptischen und Apotheotischen dieser Musik manifestiert sich Bruckners Spiritualität, die eine Angelegenheit zwischen ihm und seinem "lieben Gott" ist und mich deshalb anrührt und erschüttert.
Eine bewusst global-humanistische Programmatik etwa im Sinne Beethovens oder auch Wagners und Mahlers dürfte Bruckners Sache nicht gewesen sein. Dennoch halte ich es für legitim und naheliegend, die Musik dieses unvollendeten Finales als ein Modell für die Dramatik des per aspera ad astra zu nehmen und mit analogen außermusikalischen Prozessen zu assoziieren.
Gerade in dem vierten Teil seiner Serie "Our World" ist Brendan (IrishClaudius) diese Assoziation oder Transposition besonders sensibel und daher plausibel gelungen.
Die eineinhalbminütige Coda hat er vermutlich weggelassen, weil sie nicht zu dem Motto seiner Verbildlichung ("The Nemesis we must avoid") passt. Bei Bruckner bricht zum Schluss nach einem Neapolitanischen Sextakkord, der an ein Schwarzes Loch gemahnt, und einer düsteren Generalpause die chaotische Wolkendecke auf, und alles klärt sich in der Allmacht der göttlichen Strahlen auf. Das ist allerdings eine religiöse Erlösungsbotschaft, die kaum zu der ökologischen, globalpolitischen Inszenierung "Our World" Brendans zu passen scheint.
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