27. Januar - Tag der Befreiung von Auschwitz

Für die aus Auschwitz und aus Buchenwald,
aus Bergen-Belsen und aus Birkenau,
die aus Treblinka und aus Ravensbrück,
für die aus Stutthof und aus Börgermoor,
die aus Mauthausen und aus Flossenbürg,
aus Esterwege und aus Lichtenburg,
die aus Theresienstadt und Dora I,
für die aus Dachau und aus Majdanek,
die aus Groß-Rosen und aus Struthof,
für die aus Plaszu und aus Warschau,
aus Neuengamme und Oranienburg,
für die aus Belzec und aus Emsland,
die aus Chulmhof und aus Sobibor,
für die aus Hinzert und aus Leonberg,
für die aus Breendonk und aus Westerbork,
aus Gardelegen und aus Heuberg,
aus Sachsenhausen und Lublin,
die aus Demblin und aus Natzweiler.

Bettina Wegner: Für die aus...

Braucht Gott ein Sühneopfer?

Ut de Vörred tau "Dörchläuchting" von Fritz Reuter

Stavenhagen_reuterdenkmal_doerchlaeuchting
Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AStavenhagen_Reuterdenkmal_Doerchlaeu...

Um dem mecklenburgischen Dialekt (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Mecklenburgisch-Vorpommersch) der niederdeutschen Sprache die Ehre zu geben und einen Eindruck von ihm zu vermitteln, zitiere ich hier aus der "Vörred" zu:
Fritz Reuter (1810-74): Dörchläuchting (Olle Kamellen VI) (1866):

Wenn ick mi vermeten dauh, in dit Bauk ut de kümmerlichen Tiden nah den Säbenjöhrigen Krig 'ne Geschicht ut de gaude Vörderstadt Nigenbramborg tau vertellen, so darw keiner sick inbilden, dat ick mi vel mit vörnehme Lüd', mit Grawen un Gräwinnen bemengen ward – natürlich, as dat all de Titel beseggt, Dörchläuchten utbenamen – oder dat ick mit Gold un Gesmeid' un sidene Kleder 'rümmer spillunken ward – natürlich ok hir wedder Dörchläuchten utbenamen – oder dat ick vele klauke un gelihrte Lüd' up den Band trecken un sei vör de Ogen von mine Lesers up un dal danzen laten ward – hir äwer vör allen Dörchläuchten wedder utbenamen –; ne! dat all nich! Grawen un Gräwinnen gaww dat dunntaumalen in Nigenbramborg nich un giwwt dat ok hüt noch nich; mit Gold, Gesmeid' un sidene Kleder hett sick dat frilich up Stun'ns bet upsmeten, dunntaumalen was dat äwer dormit Essig, un mit klauke un gelihrte Lüd' hett sick dat frilich ok hellschen upbetert, indem dat ick mit Plesier en por Dutz von jede Ort uptellen kann, dunntaumalen was – Dörchläuchten utbenamen, un de was 't ok man dörch sinen Hofpoeten – kein einzigste gelihrte un besonders klauke Mann in Nigenbramborg; einer hadd denn tau de irste Sort den Herrn Konrekter un Kanter Äpinus un tau de tweite den Herrn Hofrath Altmann reken müßt.

(Quelle: Fritz Reuter: Gesammelte Werke und Briefe. Band VI: Dörchläuchting (Olle Kamellen VI) / De meckelnbörgschen Montecchi un Capuletti oder De Reis' nah Konstantinopel (Olle Kamellen VII). Konrad Reich Verlag, Rostock 1990. S. 7)
(Weiterlesen kann man auf http://gutenberg.spiegel.de/buch/1382/1.)

Erläuterungen:
1. up den Band trecken ~ wie Marionetten am Band ziehen
2. Die Titelfigur "Dörchläuchting" (Durchlaucht) ist das satirisch überzeichnete Pendent zu Herzog Adolf Friedrich IV. von Mecklenburg-Strelitz (1738-94, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_IV._%28Mecklenburg%29), einem Schwager des Königs Gregor III. von Großbritannien und Irland. (Man lese hierzu http://www.germany-press.de/reisefuehrer/MECKPOM/fritz_reuter.pdf.)

♫ Bruckners Neunte, 3. Themenkomplex des 1. Satzes: Ostinati als bewegende Strukturelemente

Bruckner_Sinf9_1_Thema3_CelibidacheStuttgart.mp3 Listen on Posterous
Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, Sergiu Celibidache

♫ Bruckners Neunte, 3. Themenkomplex des 1. Satzes: Ostinati als bewegende Strukturelemente

Bruckner_Sinf9_1_Thema3_CelibidacheStuttgart.mp3 Listen on Posterous
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Älskliga Blommor Små

Sissel Kyrkjebø (1986) via youtube.com

 

Älskliga blommor små
sina kalkar nu öppnar på vår mark,
högt mot vår himmel blå
lyser furans röda bark.
Under en gammal gran
ligga kottar som fallit i en ring.
Myrorna hela dan
springa flitigt där omkring.

Vinden från Nämdö fjärd
till ditt fönster, min älskeliga, når
och vid din huvudgärd
lyser solen på ditt hår.
Vila en stund ännu,
hör i drömmen blott flyktigt lutans klang!
Sov sött, min söta du,
vid mitt ackompanjemang.

Ekorr'n på vårt staket
putsar nosen i solen en sekund,
flög sen som en raket
in bland träden i vår lund.
Uti vårt klara sund
slog nu gäddan, en bölja går mot land,
bryter först mot ett grund,
somnar sedan in vid land.

Vår lilla gårsdsfontän
strör nu pärlor på grenar och på blad,
kastar mot nymfens knän
nu en blänkande kaskad.
Och på ditt hallonfält
och på dina smultronsängar små
grönskar det redan snällt
över sandjord röd och grå.

Skrattar du, vad befalls!
Du är vaken, du sov ju blott på skämt!
Sov jag, nej inte alls,
var är ekorrn som du skrämt?
Ack, vilken stor förlust
stå vid fönstret och vakta paulun!
Hellre jag tog en dust
ibland spetsar, flor och dun.

Aj! nu blev fönstret stängt
och gardinen den sammandrogs så fort!
Detta var rent befängt,
ack, vad har jag arme gjort!
Dörren den går! - Nå bra!
Tyst, hon sover igen på samma vis,
nu sova änglarna.
Jag är uti paradis!

♫ Unter dayne vayse shterne

Unter Dy'ne Vy'se Shetern (Under the White Stars) by Chava Alberstein on Grooveshark Song "Unter dayne vayse shtern" performed by Chava Alberstein "Under your white stars", a prayer-lyric, written by Israeli-Yiddish poet Abraham Sutskever, the bard of the Vilna Ghetto.

 

Unter dayne vayse shtern / Shtrek tsu mir dayn vayse hant / Mayne verter zaynen trern / viln ruen in dayn hant / Ze, es tunklt zeyer finkl / In mayn kelerdikn blik / Un ikh hob gornit kayn vinkl / Zey tsu shenken dir tsurik / Un ikh vil dokh, got getrayer / Dir fartroyen mayn farmeg / Vayl es mogt in mir a fayer / Un in fayer mayne teg / Nor in kelern un lekher / Veynt di merderishe ru / Loyf ikh hekher, iber dekher / Un ikh zukh, vu bistu, vu? / Nemen yogn mikh meshune / Trep un hoyfn mit gevoy / Heng ikh a geplatste strune / Un ikh zing tsu dir azoy / Unter dayne vayse shtern / Shtrek tsu mir dayn vayse hant / Mayne verter zaynen trern / viln ruen in dayn hant / Ze, es tunklt zeyer finkl / In mayn kelerdikn blik / Un ikh hob gornit kayn vinkl / Zey tsu shenken dir tsurik

Under your white stars give me your white hand my words turn into tears, receive them in your hand. When it becomes night let the stars light up the dept of my glance so I find quiet in the darkness, allow you to weep again. Only you hear what I ask, you know my pain. Look at this fire, this I carry it burns in my heart. In the cellars, in the dungeons the freedom is in the death. On the houses, on the roofs I shout: "Where are You, God?" Restless I look for You, chased by death. Only for this song I allow me a pause, and I sing for You, oh God.

♫ Robert Schumann: Requiem für Mignon, op. 98b

Chor.
   Erstling der Jugend in unserm Kreise, sei willkommen! Mit Trauer willkommen! Dir folge kein Knabe, kein Mädchen nach! Nur das Alter nahe sich willig und gelassen der stillen Halle, und in ernster Gesellschaft ruhe das liebe, liebe Kind!

Knaben.
   Ach! Wie ungern brachten wir ihn her! Ach! Und er soll hier bleiben! Lasst uns auch bleiben, lasst uns weinen, weinen an seinem Sarge!

Chor.
   Seht die mächtigen Flügel doch an! Seht das leichte, reine Gewand! Wie blinkt die goldene Binde vom Haupt! Seht die schöne, die würdige Ruh!

Knaben.
   Ach! Die Flügel heben sie nicht; im leichten Spiele flattert das Gewand nicht mehr; als wir mit Rosen kränzten ihr Haupt, blickte sie hold und freundlich nach uns.

Chor.
   Schaut mit den Augen des Geistes hinan! In euch lebe die bildende Kraft, die das Schönste, das Höchste hinauf, über die Sterne das Leben trägt.

Knaben.
   Aber ach! Wir vermissen sie hier, in den Gärten wandelt sie nicht, sammelt der Wiese Blumen nicht mehr. Lasst uns weinen, wir lassen sie hier! Lasst uns weinen und bei ihr bleiben!

Chor.
   Kinder! Kehret ins Leben zurück! Eure Tränen trockne die frische Luft, die um das schlängelnde Wasser spielt. Entflieht der Nacht! Tag und Lust und Dauer ist das Los der Lebendigen.

Knaben.
   Auf, wir kehren ins Leben zurück. Gebe der Tag uns Arbeit und Lust, bis der Abend uns Ruhe bringt und der nächtliche Schlaf uns erquickt.

Chor.
   Kinder! Eilet ins Leben hinan! In der Schönheit reinem Gewande begegn’ euch die Liebe mit himmlischem Blick und dem Kranz der Unsterblichkeit!

Aus: Johann Wolfgang von Goethe: Wilhelm Meisters Lehrjahre, Achtes Buch, 8. Kapitel (→http://www.wissen-im-netz.info/literatur/goethe/willehr/8-08.htm)