♫ How Fortunate the Man With None

[…] For the lyrics, Brendan Perry picked 4 stanzas from Bertolt Brecht's 1928 poem "Die Ballade von den Prominenten", in the English translation by John Willett (Brecht used a similar version of this poem as "Die Schädlichkeit von Tugenden" in his 1939 play Mother Courage and Her Children, and a slightly different version as "Salomon-Song" in his 1928 Threepenny Opera, act III, number 18).
[Source: Wikipedia]

 

You saw sagacious Solomon
You know what came of him,
To him complexities seemed plain.
He cursed the hour that gave birth to him
And saw that everything was vain.
How great and wise was Solomon.
The world however did not wait
But soon observed what followed on.
It's wisdom that had brought him to this state.
How fortunate the man with none.

You saw courageous Caesar next
You know what he became.
They deified him in his life
Then had him murdered just the same.
And as they raised the fatal knife
How loud he cried: you too my son!
The world however did not wait
But soon observed what followed on.
It's courage that had brought him to that state.
How fortunate the man with none.

You heard of honest Socrates
The man who never lied:
They weren't so grateful as you'd think
Instead ther ulers fixed to have him tried
And handed him the poisoned drink.
How honest was the people's noble son.
The world however did not wait
But soon observed what followed on.
It's honesty that brought him to that state.
How fortunate the man with none.

Here you can see respectable folk
Keeping to God's own laws.
So far he hasn't taken heed.
You who sit safe and warm indoors
Help to relieve out bitter need.
How virtuously we had begun.
The world however did not wait
But soon observed what followed on.
It's fear of god that brought us to that state.
How fortunate the man with none.

Ihr saht den weisen Salomon,
Ihr wisst, was aus ihm wurd'.
Dem Mann war alles sonnenklar,
Er verfluchte die Stunde seiner Geburt
Und sah, dass alles eitel war.
Wie groß und weis war Salomon!
Und seht, da war es noch nicht Nacht,
Da sah die Welt die Folgen schon:
Die Weisheit hatte ihn so weit gebracht!
Beneidenswert, wer frei davon!

[Ihr saht die schöne Kleopatra,
Ihr wisst, was aus ihr wurd'!
Zwei Kaiser fielen ihr zum Raub.
Da hat sie sich zu Tode gehurt
Und welkte hin und wurde Staub.
Wie groß und schön war Babylon!
Und seht, da war es noch nicht Nacht,
Da sah die Welt die Folgen schon:
Die Schönheit hatte sie so weit gebracht -
Beneidenswert, wer frei davon!]

Ihr saht den kühnen Cäsar dann,
Ihr wisst, was aus ihm wurd'.
Der saß wie'n Gott auf dem Altar
Und wurde ermordet, wie ihr erfuhrt,
Und zwar als er am größten war.
Wie schrie der laut: Auch du, mein Sohn!
Denn seht, da war es noch nicht Nacht,
Da sah die Welt die Folgen schon:
Die Kühnheit hatte ihn so weit gebracht!
Beneidenswert, wer frei davon!

Ihr kennt den redlichen Sokrates,
Der stets die Wahrheit sprach:
Ach nein, sie wussten ihm keinen Dank,
Vielmehr stellten die Obern böse ihm nach
Und reichten ihm den Schierlingstrank.
Wie redlich war des Volkes großer Sohn!
Und seht, da war es noch nicht Nacht,
Da sah die Welt die Folgen schon:
Die Redlichkeit hatt' ihn so weit gebracht!
Beneidenswert, wer frei davon!

[Der heilige Martin, wie ihr wisst,
Ertrug nicht fremde Not.
Er sah im Schnee einen armen Mann,
Und er bot seinen halben Mantel ihm an
Da frorn sie alle beid' zu Tod.
Der Mann sah nicht auf irdischen Lohn!
Da sah die Welt die Folgen schon:
Selbstlosigkeit hatt' ihn so weit gebracht!
Beneidenswert, wer frei davon!]

Hier seht ihr ordentliche Leut,
Haltend die zehn Gebot'.
Es hat uns bisher nichts genützt.
Ihr, die am warmen Ofen sitzt,
Helft lindern unsre große Not!
Wie kreuzbrav waren wir doch schon!
Und seht, da war es noch nicht Nacht,
Da sah die Welt die Folgen schon:
Die Gottesfurcht hat uns so weit gebracht!
Beneidenswert, wer frei davon!  

Aus "Mutter Courage und ihre Kinder" (1939 bis 1940/41). In dieser Version weicht das brechtsche Salomon-Lied von dem Salomon-Song in der "Dreigroschenoper" (1928) ab.

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