Pope correcting Jesus
"I don't care what the pope says, I much prefer Jesus Christ's definition of a church, which I included in my cartoon today," says Bob Englehart, who created this cartoon, in his blog on http://blogs.courant.com/bob_englehart/2007/07/july-12-2007.html
6 Kommentare:
»Papst Benedikt XVI. hat Fortschritte im ökumenischen Dialog wischen der katholischen und den reformierten Kirchen gewürdigt. Seit dem Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils vor vierzig Jahren hätten beide Seiten wichtige Beiträge zur Überwindung der „tragischen Spaltungen“ aus dem 16. Jahrhundert geleistet, betonte er bei einer Audienz für eine Delegation des Reformierten Weltbundes (RWB). Übereinstimmungen im Kirchenverständnis, die sich im Verlauf des Dialogs erwiesen hätten, bezeichnete Benedikt als „ermutigendes Zeichen“. Bereits das Ökumene-Dokument des Konzils „Unitatis Redintegratio“ habe in den sechziger Jahren betont, dass theologische Forschungen ebenso wie historische Studien als Grundlage des Dialogs nötig seien. Katholiken und Reformierte müssten mit verstärktem Vertrauen ihre Bemühungen um die Wiederherstellung der Einheit der Christen fortsetzen, betonte Benedikt bei der Begegnung mit den Vertretern reformierter Kirchen. Der RWB vertritt nach eigenen Angaben 75 Millionen Christen weltweit, die rund 200 Kirchen angehören.«
Radio Vatican, 2006-01-07
EKD: Evangelische Kirche in Deutschland - Das Papstamt aus evangelischer Perspektive
"Ich vertrete eine Kirche, die für sich in Anspruch nimmt, die biblische Überlieferung des Glaubens an den in Jesus Christus offenbarten Gott zu wahren, ohne auf das Papstamt angewiesen zu sein. Die Kirchen der reformatorischen Tradition sehen die päpstliche Kirchenverfassung theologisch als in der Heiligen Schrift nicht begründet und für ihr eigenes Kirchesein als unnötig.
Der seit dem 2. Jahrhundert erhobene Primatsanspruch des römischen Bischofs war schon in der alten Kirche umstritten und hat schließlich zur Trennung der Kirche des Westens von den Ostkirchen geführt.
Die Reformatorischen Kirchen führten im 16. Jahrhundert ihren Konflikt mit dem Papsttum als eine Auseinandersetzung um die Wahrheit und die Freiheit des Evangeliums und erlebten das Handeln des Papstamtes als Unterdrückung des Evangeliums.
Darum ist die Diskussion um das Papstamt in den Evangelischen Kirchen bis heute auch emotional besetzt, so daß sich für viele Protestanten schon die Frage nach einer Neubewertung des Papstamts, etwa als Zeichen der Einheit der Weltchristenheit, nur sehr schwer stellen lässt. Schon die höfische Prachtentfaltung, mit der die Herrlichkeit eines geistlichen Imperiums zelebriert wird, ist für evangelisches Kirchenverständnis befremdlich."
Manfred Kock, 2001-09-04, Karl-Rahner-Akademie zu Köln
Bischof Wolfgang Huber, Vorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland:
Dass die römischen "Antworten auf Fragen zu einigen Aspekten bezüglich der Lehre über die Kirche" die Aussagen des umstrittenen Dokuments "Dominus Jesus" aus dem Jahr 2000 einfach wiederholen, ohne dabei zu berücksichtigen, dass es damals eine intensive innerkatholische - bis in hohe und höchste Ränge dieser Kirche hinein - und ökumenische Diskussion gegeben hat, halte ich für bedenklich. Es gab seinerzeit viele Anregungen, wie man die anstößige Ausdrucksweise überwinden kann. Davon ist in dem neuen Text nichts zu sehen. Fortschritte auf dem ökumenischen Weg gibt es aber nur, wenn die jeweiligen Partner bereit sind, ihren Standpunkt zu überprüfen.
[...]
Hier geht es nicht darum, wie die katholische Kirche "sich" definiert, sondern darum, dass sie diese Definition absolut setzt. Wir sind natürlich nicht davon abhängig, ob die römisch-katholische Kirche uns als Kirche anerkennt oder nicht. Wir sind fest überzeugt: Eine Kirche, in der das Evangelium auf rechte Weise gepredigt und die Sakramente auf rechte Weise verwaltet werden, ist Kirche in vollem Sinn. Es geht um die Auswirkungen eines Dokuments, das die katholische Auffassung von Kirche absolut setzt, zur Norm erklärt und von den anderen erwartet, dass sie sich diese Definition zueigen machen.
Welt.de, 2007-07-13
Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.
[Ubi enim sunt duo vel tres congregati in nomine meo, ibi sum in medio eorum.]
(Mt 18,20)
Ein Anwesender bedarf keines Stellvertreters. In einer statutarisch geprägten Auffassung freilich, derzufolge auch unter denen, die Jesus nachfolgen, ein anordnendes Oben und ein gehorchendes Unten notwendig und darüber hinaus gottgewollt ist, büßt die in diesem Jesus-Wort verheißene Gegenwart des Gottesreichs einiges von ihrer Unmittelbarkeit und aufrichtenden Kraft ein.
Jesus trat/tritt den Seinen nicht obrigkeitlich gegenüber, sondern als liebender, fürsorglicher Bruder, als unjohannitisch-unasketischer Mitfeierer, als Lichtanzünder und Himmelaufschließer. Das stelle ich mir gerade mal ungefähr so vor wie die edelste Komposition aus Momenten Joseph Ratzingers, Eugen Drewermanns, Lhamo Dhondrubs und Senta Bergers. Wer ihn unnötigerweise stellvertreten soll - kann der oder die einen Gehorsam sich gegenüber verlangen wollen, den Jesus sich gegenüber nicht verlangt hat?
Kardinal Kasper: „Die Karawane zieht weiter“
Das jüngste von der Glaubenskongregation veröffentlichte Dokument über das Kirchenverständnis hat verschiedene Reaktionen ausgelöst. Insbesondere die Kirchen der Reformation haben das Dokument als „ökumenisch brüskierend“ bezeichnet. Der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper, sieht in der Erklärung der vatikanischen Glaubenskongregation „keinen sachlichen Grund“, dass sich evangelische Christen empören oder brüskiert fühlen sollten.
[...]
„Man kann Verschiedenes sagen. Man kann zum Ersten sagen, dass das Dokument auch sehr positive Aussagen über die evangelische Kirche macht. Dass dort Jesus Christus wirksam gegenwärtig ist. Zum Heil der Glieder dieser Kirche. Es ist eine Aussage, die vor einigen Jahrzehnten noch undenkbar gewesen wäre. Da gibt es einen gemeinsamen positiven Grund. Und zum Zweiten muss man sagen, die evangelischen Kirchen haben einfach ein anderes Kirchenverständnis und ein anderes Amtverständnis.
Es kann nicht gegen den Dialog sein, das zu artikulieren und dann darüber zu sprechen. Die Evangelischen legen gerade in der letzten Zeit Wert auf ein eigenes Profil. Nun hat die katholische Kirche ihr Profil dargelegt. Das kann nichts Verbotenes und nichts Negatives sein.“
Radio Vatican, 2007-07-15
PONTIFICAL COUNCIL FOR PROMOTING CHRISTIAN UNITY
CONFERENCE ON THE 40th ANNIVERSARY OF THE PROMULGATION OF THE CONCILIAR DECREE "UNITATIS REDINTEGRATIO"
INTERVENTION BY CARD. WALTER KASPER, PRESIDENT OF THE PONTIFICAL COUNCIL FOR PROMOTING CHRISTIAN UNITY
Rocca di Papa (Mondo Migliore)
Thursday, 11 November 2004
[...]
“Subsistit in” – Expression of an Historically Concrete Ecclesiology
The eschatological and pneumatological dynamic demanded conceptual clarification. This was in fact achieved by the Council in the Constitution on the Church, with the much-debated formulation, the church of Jesus Christ “subsists” in the Catholic Church (LG, 8). The principal editor of the Church Constitution, G Philips, was farsighted enough to predict that a lot of ink would be spilt over the significance of this “subsistit in”.[6] Indeed, the flow of ink has not subsided to this day, and it is likely that much more printer’s ink will be needed to clarify the issues it raises.
In the course of the Council the “subsistit in” took the place of the previous “est”.[7] It contains in nuce the whole ecumenical problem.[8] The “est” claimed that the church of Christ Jesus “is” the Catholic Church. This strict identification of the church of Christ Jesus with the Catholic Church had been represented most recently in the encyclicals Mystici corporis (1943) and Humani generis (1950).[9] But even according to Mystici corporis there are people who, although they have not yet been baptised, are subsumed under the Catholic Church because that is their express desire (DS 3921). Therefore Pius XII had condemned an exclusive interpretation of the axiom “Extra ecclesiam nulla salus” already in 1949.[10]
The Council went a decisive step further with the aid of the “subsistit in”. It wished to do justice to the fact that there are found outside of the Catholic Church not only individual Christians but also “elements of the church”,[11] indeed churches and ecclesial communities which, although not in full communion, rightly belong to the one church and possess salvatory significance for their members (LG, 8, 15; UR, 3; UUS, 10-14). Thus the Council is aware that there are outside of the Catholic Church forms of sanctification which even extend as far as martyrdom (LG, 15; UR, 4; UUS, 12, 83). The question of the salvation of non-Catholics is now no longer answered personally as in Mystici corporis on the basis of the subjective desire of single individuals, but institutionally on the basis of objective ecclesiology.
The concept “subsistit in”, according to the intention of the Theological Commission of the Council, means: the church of Christ Jesus has its concrete location in the Catholic Church; it is there that it is found.[12] It is not a purely Platonic entity or a prospective future reality, it exists in a concrete historical form, it is located in the Catholic Church.
Understood in this sense “subsistit in” encompasses the essential thrust of the “est”. But it no longer formulates the self-concept [self-image] of the Catholic Church in “splendid isolation”, but also takes account of churches and ecclesial communities in which the one church of Jesus Christ is effectively present (UUS, 11), but which are not in full communion with it. In formulating its own identity, the Catholic Church at the same time establishes a relationship of dialogue with these churches and ecclesial communities.[13]
Accordingly it is a misunderstanding of “subsistit in” to make it the basis of an ecclesiological pluralism or relativism which implies that the one church of Christ Jesus subsists in many churches, and thus the Catholic Church is merely one among many other churches. Such theories of ecclesiological pluralism contradict the self-concept which the Catholic Church – like the Orthodox Churches, incidentally – has always had of itself and which the Second Vatican Council also wished to maintain. The Catholic Church continues to claim, as it always has, to be the true church of Christ Jesus, in which the entire fullness of the means of salvation are present (UR, 3; UUS, 14), but it now sees itself in a context of dialogue with the other churches and ecclesial communities. It does not propound any new doctrine but establishes a new outlook, abandons triumphalism and formulates its traditional self-concept in a realistic, historically concrete – one could even say, humble – manner. The Council is aware that the church is on a journey through history towards a concrete historical realisation of what its most profound essence “is” (“est”).
This realistic and humble view is found above all in Lumen gentium 8, where the Council with the words “subsistit in” allows not only for elements of the church outside of its visible boundaries but also for sinful members and sinful structures within the church itself.[14]
The people of God also incorporates sinners within its fold, with the result that the spiritual essence of the church does not rightly shed its light upon the separated brethren or the world. Thus the church bears some of the guilt for the divisions, and slows down the growth of the Kingdom of God (UR, 3 ff.). On the other hand, the separated communities have on occasion better developed individual aspects of the revealed truth, so that the Catholic Church, under the circumstances of division, is unable to fully accomplish its intrinsic catholicity (UR, 4; UUS, 14). Therefore the church is in need of purification and renewal, and must constantly walk the path of penance (LG, 8; UR, 3 ff., 6 ff.; UUS, 34 ff., 83 ff.).
This self-critical and penitent view forms the basis for the path of the ecumenical movement (UR, 5-12). That includes conversion and renewal, without which there can be no ecumenism, and dialogue, which is more than an exchange of ideas but rather an exchange of gifts.
From this eschatological and spiritual perspective the goal of ecumenism cannot be described simply as “the others’ returning to the fold of the Catholic Church. The goal of full unity can only be achieved through conversion, when all are impelled by the spirit of God to turn to the one head of the church, Christ Jesus. To the degree that we are one with Christ we will all be one with one another and thus realise the intrinsic catholicity of the church in its concrete fullness. Theologically the Council defined this goal as communio unity.
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[6] G. Philips, L’Église et son mystère aux deuxième Concile du Vatican,
tome 1, Paris 1967, 119.
[7] Overview in Synopsis historica edited by G. Alberigo-F. Magistretti, Bologna 1975, 38; 439ff; 506 ff.
[8] G. Philips, op.cit.
[9] AAS 35 (1943) 199; 42 (1950) 571.
[10] Letter of the Holy See to the Archbishop of Boston (1949), in: DS 3866-73.
[11] This concept originates in the first instance with J. Calvin, but while it there refers to the miserable remnants of the true church, within ecumenical discussion it is understood as positive, dynamic and future-oriented. It was first brought into play in an extension of the anti-Donatist position of Augustine by Y. Congar (cf. A. Nichols, Yves Congar, London 1986, 101-106). In the Toronto Declaration (1950) it also entered into the usage of the World Council of Churches.
[12] Synopsis historica, op.cit. 439; G. Philips, op.cit. 119; A. Grillmeier, LThK, Vat. II, Vol.1, 1966, 175; L. Jaeger, op.cit. 214-217.
[13] Pope Paul VI demonstrated the principle of this dialogic nature of the church in his first Encyclical Ecclesiam suam (1964).
[14] On the concept of “structures of sin” cf. the Apostolic Letter of Pope John Paul II Reconciliatio et Paenitentia (1984) 16 and UUS, 34.
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Source: vatican.va
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