Was mich an Bruckner fasziniert

Bruckners Symphonien liegt ein ganzheitlicher Ansatz zugrunde. Sie sind keine lose Abfolge von vier verschiedenen Sätzen, sondern eine Folge deutlich aufeinander bezogener Sätze. Dies gilt zumindest für Kopf- und Finalsatz ab der dritten Symphonie. Das äußert sich meist darin, dass das erste Thema des Kopfsatzes am Ende des Finalsatzes eine überwältigende Apotheose erfährt
Die Welt ist bei Bruckner ein Ganzes und geht trotz aller temporären Unklarheiten einem guten Ziel entgegen. Das ist doch tröstlich.
Der ganzheitliche Ansatz Bruckners hat oft etwas Überwältigendes. Wir wissen, dass das, was davon handwerklich „gemacht“ werden kann, zu politischen Zwecken missbraucht wurde. Darum sind wir, die wir bekanntlich aus Gnade spät geboren sind, empfindlich geworden (erzogen?) gegen das, was uns überwältigt. Wir sind versucht, solche Dinge nur der Überwältigung wegen zu verdächtigen.
Bei Bruckner sind mir diese Apotheosen politisch unverdächtig.

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